Sibirischer Rhabarber

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Bereits seit mehr als 4000 Jahren sind Rhabarberpflanzen als Heilpflanzen bekannt. Der Sibirische Rhabarber (Rhabarber rhaponticum) stammt ursprünglich aus den gemäßigten Zonen Asiens. Erst im 17. Jahrhundert wurde er nach Europa gebracht und wächst heute auch in den südlichen Teilen von Norwegen, Bulgarien und Sibirien. Er ist eine bis zu zwei Meter hoch werdende ausdauernde Staude aus der Familie der Knöterichgewächse. Die langen rispenartigen Blütenstände haben viele kleine, grün-weißlichen Blüten. Mit dem gewöhnlichen Gemüse-Rhabarber hat die Heilpflanze wenig gemeinsam.

Die Pflanze enthält östrogenähnliche Stoffe, darunter Stilbene oder speziell das Rhaponticin (=selektiver Östrogenrezeptormodulator = SERM).
Wirksame Inhaltsstoffe sind je nach Art unterschiedlich, u.a.: Anthranoide (Hydroxyanthracenglykosiden; abführende Wirkung), Stilbene (östrogene Wirkung), Gerbstoffe (adstringierende und entzündungshemmende Wirkung), Organische Säuren (speziell Oxalsäure), Vitamine und Mineralien.
Für Östrogen gibt es zwei sogenannte Rezeptoren (Andockstellen für Hormone):

Östrogenrezeptor-alpha und Östrogenrezeptor-beta.

Während der Östrogenrezeptor-alpha Zellen zum Wachstum anregt, kann Östrogenrezeptor-beta Entzündungen hemmen und die Zellen schützen. In den Wechseljahren ist es wichtig, Haut, Knochen, Gelenke, Gefäße und Gehirn vor Alterserscheinungen zu bewahren. Gleichzeitig sollte das Wachstum der Zellen in der Brust sowie Gebärmutter vermieden werden.

Die in der Heilpflanze enthaltenen Phytohormone docken ausschließlich an den Östrogenrezeptoren-beta an. Dadurch werden Knochen und Gefäße geschützt, ohne die Gebärmutterschleimhaut oder das Brustgewebe zu beeinflussen.

Der Sibirische Rhabarber wird zur Behandlung von psychischen und neurovegetativen Beschwerden im Zusammenhang mit den Wechseljahren empfohlen (Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Ängstlichkeit).

Sonstige Namen für diesen Wirkstoff

Rhabarber rhaponticum