Artemisia absinthium

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Der Name der Pflanze weist auf Artemis – die Götting der Jagd – hin. Ob das Wort „absinthium“ aus dem Griechischem für „unerfreulich“ oder „untrinkbar“ abgeleitet wurde, ist nicht klar belegt. Die im Volksmund für den Wermut verwendeten Namen wie Heilbitter, Magenkraut und Wurmkraut zeigen deutlich, welche Wirkungen dieser Pflanze in der Volksmedizin zugeschrieben wurden.
Der Wermut stammt aus den gemäßigten Breiten der Nordhalbkugel. Das Heilkraut hat eine auffallende grau-grüne Färbung und duftet intensiv. Es kann bis 150 cm oder höher werden und blüht mit kleinen, gelben Köpfchen in den Sommermonaten. Die höchste Würz- und Heilkraft entfaltet Wermut zur Erntezeit von Juni bis September.
Der Wermut stammt zum größten Teil aus feldmäßigem Anbau, kaum aus Wildbeständen.
Das ganze Kraut wird zur pflanzlichen Arznei verarbeitet, also alle Pflanzenteile außer der Wurzel. Im Kraut kommen 0,15 bis 0,4 Prozent Bitterstoffe vor, mit der Substanz Absinthin als Hauptkomponente. Außerdem findet sich zu 0,2 bis 1,5 Prozent ätherisches Öl, das sich unter anderem aus den Stoffen alpha-Thujon, trans-Sabinylacetat und Chrysanthenylacetat zusammensetzt. Das Öl hat meist eine dunkelgrüne Farbe. Welche dieser Inhaltsstoffe am häufigsten enthalten sind, hängt von der Herkunft des Wermutkrauts ab.

Die Anwendungsgebiete dieser Heilpflanze erstrecken sich nach wissenschaftlichen Untersuchungen auf Probleme im Magen/Darm und im Bereich der Gallenwege. Als aromatisches Bittermittel ist der Wermut auch zur Behandlung einer Gastritis, die mit verringerter Säurebildung einhergeht, geeignet. Es wirkt krampflösend, entzündungswidrig, das ätherische Öl Artemisinin kann Malariaerreger abtöten, regt die Bildung aller Verdauungssäfte an. Wermut gehört neben Enzian zu den bittersten europäischen Heilpflanzen (Bitterwert beträgt rund 20.000; zum Vergleich: Enzian 30.000, Andorn etwa 4.000), steigert die Ausschüttung von Gastrin (führt somit zu vermehrter Magensaftproduktion), regt die Bauchspeicheldrüse zur Enzymbildung an, Gallebildung wird gefördert, wurmtreibend bei Spul- und Madenwurmbefall.
Der bittere Geschmack des Wermuts ist wie alle bitteren Kräuter ein Hinweis auf seine Wirkung auf Leber und Galle. Er regt die Entgiftungsarbeit der Leber an – erhöht die Sekretion, die bei einer Überlastung der Leber blockiert sein kann. Das kann sich in Gelbsucht und Hepatitis äußern.
Wermut regt den Gallefluss an und löst Blockaden wie Krämpfe oder Blähungen. Er fördert den Appetit und die gesamte Verdauungstätigkeit. Sowohl Leber/Galle als auch Magen/Darm werden in ihrer Funktion gestärkt. Wermut stärkt nicht nur die Verdauung, sondern allgemein den ganzen Menschen.

Sonstige Namen für diesen Wirkstoff

Wermut