Kollagen - wirklich ein neues Wundermittel?
13.09.23
Ein neuer gewinnbringender Trendwirkstoff aus Tierhäuten, Knorpeln und Knochen.
Kollagen und Elastin sind die wichtigsten Gerüstsubstanzen von Haut, Bindegewebe, Knorpeln, Bändern, Sehnen und dem Zahnhalteapparat. Beide geben dem Gewebe Festigkeit, Stabilität, Elastizität und Form.
Kollagen – es gibt knapp 30 verschiedene Formen, die jeweils optimal auf einzelne Anforderungen im Körper abgestimmt sind - besteht hauptsächlich aus den Aminosäuren Lysin, Prolin und Glycin.
Es kann nur vom menschlichen und tierischen Organismus synthetisiert werden. Pflanzen enthalten kein Kollagen.
Kollagen für Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Produkte wird deshalb, wie z.B. Gelatine, aus Nebenprodukten der Tierverwertung (Häute, Knorpeln, Flossen, Knochen, …) gewonnen.
Veganes Kollagen gibt es nicht!
Die Einnahme von Strukturproteinen zur unterstützenden Gesunderhaltung von Haut und Gelenken ist auch nicht neu, wie man Anhand der vielen Schlagzeilen und Werbeanzeigen vermuten würde, im Gegenteil. Früher wurden allerdings, ganz banal und nicht „trendy“, günstige und einfache Gelatine-Pulver und -Kapseln angeboten und eingesetzt.
Modernes Kollagen und altmodische Gelatine haben aber noch etwas gemeinsam. Beide können nach dem Verzehr nicht direkt in körpereigene Gewebe eingebaut werden. Sie müssen zuerst in ihre Bestandteile zerlegt werden und erst dann kann ein erneuter Zusammenschluss zu verschiedenen Eiweißverbindungen stattfinden. Hier ist wichtig zu wissen, dass somit keinesfalls gewährleistet ist, dass die gewonnenen Aminosäuren in Folge wiederum zur Kollagensynthese herangezogen werden. Im Falle eines dringlicheren Bedarfs, werden die Aminosäuren im Organismus nach Priorität verteilt.
Warum also dem Körper nicht gleich die benötigten Vitalstoffe für den Kollagenaufbau bereitstellen und den Umweg über Kollagen oder Gelatine nehmen?
Das A und O ist eine gute Eiweißversorgung über die Nahrung, damit für alle Stoffwechselprozesse genügend Aminosäuren zur Verfügung stehen. Ist die ausreichende Aufnahme über die Ernährung nicht sichergestellt, empfiehlt sich die Einnahme von Aminosäure-Komplexen, die alle essentiellen Aminosäuren enthalten. Daraus kann der Stoffwechsel jegliche Proteinverbindungen selbstständig herstellen, auch Kollagen.
Auf die Versorgung mit Zink, Mangan, Kupfer und Vitamin C sollte ebenfalls geachtet werden.
Wird der Körper mit diesen Grundstoffen versorgt, klappt es auch mit der körpereigenen Kollagenbildung – auch ganz ohne tierische Produkte, wenn man möchte.