Olive

WL_Olivenblätter © Pixabay (Hans)

Seit Jahrtausenden wird der Olivenbaum vom Menschen genutzt. Seine Früchte als Nahrung, die Samen zur Ölgewinnung und seine Blätter als Heilmittel.

Die immergrünen Blätter des Olivenbaums sind bis zu zehn Zentimeter lang und besitzen eine elliptische Form, die in der Blattmitte auf beiden Seiten durch eine auffällige Mittelrippe unterteilt wird. Ihre ledrige und harte Oberfläche ist unabdingbar, um im heißen, trockenen und sonnigen Klima der Herkunftsregionen des Baums dauerhaft bestehen zu können.

Die Heilwirkung der Olivenblätter erlangte erst spät größere Aufmerksamkeit. Zwar setzten schon die alten Ägypter bei der Mumifizierung von Leichen auf die desinfizierende Wirkung von gepressten Olivenblättern, doch erst im Mittelalter wurden diese medizinisch bedeutsam.

Hildegard von Bingen empfahl Olivenblättertee im 12. Jahrhundert bei Beschwerden und Erkrankungen des Verdauungstraktes sowie bei Bluthochdruck und Arteriosklerose.

Die Blätter besitzen im Großen und Ganzen dieselben Inhaltsstoffe wie alle übrigen Teile des Olivenbaums. Einige Pflanzenstoffe sind im Blatt allerdings besonders hoch konzentriert.

Oleuropein kommt im Blatt in etwa in 3000mal höherer Konzentration vor als im Öl und bringt somit eine vielfach gesteigerte Heilwirkung hervor.

Oleuropein zählt zu den Terpenen und hier speziell zu den Bitterstoffen. Diese sind besonders für ihre verdauungsfördernde Wirkung bekannt, weshalb Olivenblattzubereitungen gezielt bei Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung oder Blähungen helfen.

Zudem besitzt der Stoff auch einen intensiven antimikrobiellen, antiviralen, entzündungshemmenden sowie immunstärkenden Effekt.

Dem Bitterstoff wird aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaft eine wichtige Rolle mit Blick auf Herz- und Gefäßkrankheiten zugeschrieben.

Selbst bei Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes oder erhöhtem Cholesterin ist eine Anwendung der oleuropeinhaltigen Olivenblätter empfehlenswert, da sie blutzuckersenkend, cholesterinsenkend, entgiftend, gefäßschützend sowie herz- und kreislaufstärkend wirken.

Durch eine Studie konnten Wissenschaftler der Universität Leipzig zeigen, dass die Wirkstoffe der Olivenblätter in der Lage sind, das Enzym Xanthinoxidase zu hemmen. Dieses ist für die Entstehung von Gicht verantwortlich, weshalb selbst Gichtpatienten von der Anwendung profitieren können.