Astaxanthin

Haematococcus pluvialis - Blutregenalge © Adobe Stock

Der Einzeller Haematococcus pluvialis, auch Blutregenalge genannt, gehört zu den Grünalgen aus der Klasse der Chlorophyceae. Diese maximal 0,05 mm kleine Süßwasseralge ist von einer Gallertschicht umgeben und besitzt einen becherförmigen Chloroplasten, zwei körperlange Geißeln und einen Augenfleck.
Die Blutregenalge bildet unter schlechten Lebensbedingungen eine Zyste, die durch Carotinoide (u.a. Astaxanthin) eine charakteristische rötliche Farbe aufweist. Sie kommt in kleinen Teichen, Pfützen, Vogeltränken und sogar in Weihwasserbecken vor, welche bei Massenentwicklungen der Alge eine spektakuläre blutrote Farbe erhalten.

Dieses Phänomen wird auch als Blutregen bezeichnet.

Die rote Färbung entsteht, weil die Alge alle anderen wichtigen Stoffwechselvorgänge (an denen das grüne Chlorophyll beteiligt ist) einstellt und sich nur noch um die Bildung von rotem Astaxanthin kümmert. Das schützt die Alge so gut, dass sie mehr als 40 Jahre bei Hitze oder Kälte ohne Nahrung und ohne Wasser überleben kann. Regnet es irgendwann wieder und füllt sich der Tümpel erneut mit Wasser, dann erwachen die Algen dank dem besonderen Carotinoid zu neuem Leben. Astaxanthin (früher Hämatochrom) wird zum Schutz vor UV-Strahlung und auch bei Nährstoffmangel gebildet.

Die Blutregenalge stellt eine der wichtigsten natürlichen Quellen für die industrielle Gewinnung von Astaxanthin dar.

Astaxanthin gehört zu den stärksten und wirkungsvollsten Antioxidantien und Radikalfängern, die die Natur zu bieten hat. Es ist ein Carotinoid mit besonders großer antioxidativer und entzündungshemmender Wirkung. Carotinoide sind natürliche Pflanzenfarbstoffe, welche u.a. auch für die kräftigen Farben vieler Früchte und Gemüse zuständig sind. Es gibt über 700 verschiedene Carotinoide, die in zwei Gruppen aufgeteilt sind. In Carotine und Xanthophylle. Zu den Carotinen gehören z.Bsp.: Beta-Carotin aus Karotten sowie Lycopin aus Tomaten und zu den Xanthophyllen Lutein und Zeaxanthin (in Spinat) – ebenso Astaxanthin.

Besonders häufig kommt es in Algen (Plankton) vor, aber auch in einer beschränkten Anzahl von Pilzen und Bakterien. Wenn Tiere diese Algen in rauen Mengen fressen und Astaxanthin in sich anreichern werden sie rosa (z.Bsp.: Lachse, Shrimps oder auch Flamingos).

Der Radikalfänger kann die Blut-Hirn- sowie Blut-Retina-Schranke überwinden und so vor Ort das Gehirn, die Nerven und das Auge vor Entzündungen und freien Radikalen schützen. Er verteilt sich äußerst effektiv im gesamten Körper und kommt allen Organen, Geweben und Gelenken zugute. Zudem fördert die Substanz die Bildung sowie Aktivität bestimmter Abwehrstoffe und reguliert somit die körpereigenen Abwehrkräfte.

Das Antioxidans verlangsamt durch Ausschaltung der freien Radikale sämtliche Alterungsprozesse. Das liegt an dem speziellen Aufbau, denn in seiner Struktur hat es sowohl hydrophile (wasserliebende) als auch lipophile (fettliebende) Bestandteile. So schützt es die Doppelschicht der Haut effektiver als die meisten anderen Antioxidantien.

In einer Studie konnte eine beachtliche Verbesserung des Hautbildes bereits nach vier Wochen beobachtet werden. Die Haut wies einen höheren Feuchtigkeitsgehalt, weniger feine Falten und weniger Pickel auf. Zusätzlich bewahrt der Zellschutz die Haut vor UV-Strahlung und hilft durch die entzündungshemmenden Eigenschaften auch bei Sonnenbrand.

In einer Studie zeigten über 80 % der Arthritis-Patienten nach Einnahme des Mittels eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden. Schmerzintensität und -häufigkeit konnten auch beim Karpaltunnelsyndrom bereits nach 4 Wochen reduziert werden.

Zudem unterstützt es bei Regeneration von Muskulatur und Gelenken nach dem Sport.

Ebenso kann Astaxanthin als Mittel zur Vorbeugung von Krebs empfohlen werden.

Da es extreme antioxidative Kräfte besitzt, Entzündungen hemmt, das Immunsystem stärkt, die Kommunikationsfähigkeit zwischen den Zellen verbessert und so die Ausbreitung von Krebszellen verringert.

Klinische Studien konnten belegen, dass der Oxidationshemmer sowohl den Blutzuckerspiegel im Zuckerbelastungstest (OGTT) als auch den Langzeitblutzucker senken kann. Zudem beeinflusst er die Blutdruck- sowie Cholesterinwerte positiv und wird als hilfreiche Diabetesprophylaxe aber auch begleitend bei bestehendem Diabetes eingesetzt.
Schädliche Ablagerungen (Plaque) werden durch Hemmung der Oxidation des schlechten LDL-Cholesterins verhindert. Zusätzlich lindert das Antioxidans Entzündungen in den Blutgefäßen und kann vorbeugend bei Arteriosklerose empfohlen werden wie auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.

Glaukom (grüner Star), Katarakt (grauer Star), Verstopfung der feinen Blutgefäße im Auge und die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) sind meist auch Ergebnisse eines übermäßigen Oxidationsprozesses. Um die oxidativen Vorgänge und Entzündungsprozesse im Auge sowie im Gehirn zu reduzieren, ist eine Versorgung mit ausreichenden Antioxidantien besonders wichtig.

Astaxanthin schützt das Auge auf mehreren Ebenen. Es verhindert einerseits Schäden durch UV-Strahlung, andererseits fördert es die Durchblutung im Auge. Außerdem bewahrt es die Photorezeptorzellen und Ganglienzellen vor Schäden durch Entzündungen und oxidativem Stress. Bei Augenschmerzen und trockenen Augen können bereits täglich 6 Milligramm über vier Wochen die Beschwerden merklich reduzieren.

Gerade die Nervenzellen im Gehirn können sich nur schlecht regenerieren, wenn sie geschädigt wurden. So kann oxidativer Stress im Gehirn über viele Jahre zu einer Anhäufung von irreparablen Gewebeschäden führen und sich in Form von neurodegenerativen und entzündlichen Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson u. a.) zeigen.

Verschiedene Studien konnten aufzeigen, wie gut die Substanz Nervenzellen im Gehirn schützt und den altersbedingten Abbau kognitiver Funktionen verlangsamen kann.

Aus verschiedenen Studien ist bekannt, dass Carotinoide vorbeugend sowie lindernd bei einer Magenentzündung (Gastritis) wirken.

Auch bei der Abwehr des Bakteriums Helicobacter pylori kann Astaxanthin hilfreich sein. Es fördert das Immunsystem und hemmt seine Vermehrung. Durch seine antioxidativen Eigenschaften verringert es außerdem weitere Schädigungen der Magenschleimhaut.