Diosgenin

Diosgenin zählt zu den Saponinen und ist in der Struktur den Steroidhormonen DHEA und Progesteron (Gelbkörper-Hormon) sehr ähnlich. Aufgrund dessen kann die natürlich vorkommende Substanz an den spezifischen Hormonrezeptoren im menschlichen Organismus andocken und so, wie die körpereigenen Hormone, eine hormonelle Wirkung ausüben.

In jungen Jahren produziert der menschliche Organismus, sofern keine grundlegende Synthesestörung vorliegt, selbst genügend Dehydroepiandrosteron (DHEA) und schützt sich so vor Arteriosklerose, Herzerkrankungen und anderen degenerativen Prozessen.
Sinkt mit zunehmendem Alter der DHEA-Spiegel ab, kann dies zu verminderter Leistungsfähigkeit führen und Depressionen, Osteoporose, Übergewicht, rheumatische Erkrankungen und Nervosität begünstigen. Auch die zunehmende Austrocknung und Erschlaffung der Haut steht in direktem Zusammenhang mit der vorhandenen Menge an DHEA.

Progesteron ist neben Östrogen das wichtigste weibliche Hormon und wird im Normalfall bis zum Einsetzen der Wechseljahre in ausreichender Menge vom Gelbkörper produziert. Beide zusammen sind für den korrekten Ablauf des Hormonzyklus bei der Frau verantwortlich. Progesteron wird insbesondere in der zweiten Zyklushälfte benötigt, um die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Zudem beeinflusst es den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel und hat beruhigende sowie schlaffördernde Eigenschaften.

In manchen Fällen können bereits bei jungen Frauen niedrige DHEA- oder Progesteron-Werte vorliegen, die sich dann häufig in Form von Menstruationsstörungen und -krämpfen, PMS, Brustspannen und Frigidität bemerkbar machen. Spätestens mit Beginn der Premenopause sind jedoch alle Frauen mit dem Abnehmen der körpereigenen Hormonproduktion konfrontiert und es stellt sich die Frage, ob eine Hormonersatztherapie notwendig und sinnvoll ist oder ob man lieber darauf verzichten möchte.

Eine mögliche Alternative zu schulmedizinschen Hormonpräparaten kann - in Bezug auf DHEA und Progesteron - die Yamspflanze darstellen.
Ihre Wurzelknollen sind der Hauptlieferant für natürliches Diosgenin und bis zur Umstellung auf die kostengünstigere, synthetische Herstellung dienten sie deshalb auch als Ausgangsmaterial für die Hormonproduktion. 

Es gibt ca. 600 verschiedene Dioscorea-Arten, die in tropischen Gegenden Asiens, Afrikas und Amerikas heimisch sind.
Die unterirdischen Speicherknollen der Kletterpflanze sind sehr stärkehaltig und stellen ein wichtiges Nahrungsmittel, ähnlich der Kartoffel, für die Einheimischen dar.

In der Naturheilkunde werden Yams-Wurzel-Zubereitungen wegen ihres Diosgeningehaltes zur Linderung von menstruellen Beschwerden (PMS), Wechselbeschwerden und auch als Aphrodisiakum verwendet.

Namhafte Forscher wie Dr. Bob Martin haben festgestellt, dass bei Patienten, die hohe Dosen eines Yams-Wurzel-Produktes zu sich nahmen, der DHEA-Blutspiegel anstieg.
Ebenfalls durch klinische Studien bestätigt wurden die günstigen Wirkungen der Yamspflanze bei Arteriosklerose in Kombination mit Bluthochdruck und bei Osteoporose (Abnahme der Knochendichte bei Frauen im Wechsel).

Durch die immer wieder auftretende Diskussion um die Hormontherapie in den Wechseljahren und die Vermutung, dass mit Hilfe von natürlichem Diosgenin aus der Yams-Wurzel sowohl der Progesteron- als auch der Östrogenhaushalt positiv beeinflusst werden kann, findet die Heilpflanze immer größeren Anklang in der Frauenmedizin.

Durch die DHEA-ähnliche Wirkung kann sie aber auch Männern empfohlen werden.

Zahlreiche Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass

• DHEA die T- und B-Lymphozyten (Abwehrzellen) stimuliert
• DHEA die Thymusdrüse schützt
• DHEA das Körpergewicht reguliert
• DHEA das Krebsrisiko minimiert
• DHEA Arteriosklerose vorbeugt
• DHEA das Erinnerungsvermögen verbessert
• DHEA den Energiehaushalt unterstützt
• DHEA die Entstehung von Herzkrankheiten hemmt

Da DHEA Altersbeschwerden entgegenwirkt, den alternden Organismus regeneriert, ihn mit Energie versorgt und das physische und psychische Wohlbefinden fördert, wird sogar von einem „Jungbrunnen-Hormon“ gesprochen.

Ob die positiven Effekte der Yams-Wurzel darauf zurückzuführen sind, dass das enthaltene Diosgenin in DHEA bzw. Progesteron umgewandelt wird oder aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit eine vergleichbare Wirkung entfaltet, ist noch nicht vollständig geklärt.