Cordyceps sinensis

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Cordyceps sinensis wird auch Raupenpilz genannt und ist einer der kräftigsten Heilpilze.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird er zur Unterstützung und Regulierung der Herz-, Lungen-, Leber- und Nierenfunktion verabreicht.

Aus der Sicht der TCM ist in der Niere unsere gesamte Lebensenergie gespeichert und sie wird deshalb als Wurzel des Lebens betrachtet.

Wahrscheinlich stammt der Pilz ursprünglich aus Tibet, wo er auch in einer Höhe von mehr als 5000m noch vorkommt.

Der Name des Raupenpilzes ist darauf zurückzuführen, dass der Pilz in der Natur bestimmte unterirdisch lebende Raupenarten befällt, diese abtötet und ihre Überreste als Nährstoffgrundlage nutzt. Der oberirdische Teil des Raupenpilzes besteht aus fingerförmigen, ca. 3-6 cm langen und 4-7 mm dicken Fruchtkörpern.

Da der weltweite Bedarf an Cordyceps sinensis nicht mehr aus wildwachsenden Beständen gedeckt werden kann, ist in den meisten im Handel angebotenen Präparaten das Pilzmyzel (Pilzfäden), welches auf sterilen Nährboden wie Reis, Hirse oder Sojabohnen gezüchtet wird, enthalten. Das Myzel ist den oberirdischen Pilzteilen zudem in der Effektivität überlegen, da die Wirkstoffkonzentration in den Pilzfäden um ein vielfaches höher ist.

Cordyceps sinensis enthält neben Vitaminen, Spurenelementen und Aminosäuren auch hochwertige Polysaccharide und einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren (ca. 70% Linolsäure und 30% Ölsäure). Als Wirksstoffe des Pilzes gelten Cordycepin, Ophicordin, Galactomannan, L-Tryptophan und Nukleoside (Adenosin, Guanosin, Uridin, Thymidin, Cytosin).

Die enorme Heilkraft des Raupenpilzes ist aber nicht auf einige wenige Hauptwirkstoffe zurückzuführen, sondern auf die Vielzahl der einzelnen Substanzen, welche sich gegenseitig ergänzen und in ihrer Wirkung verstärken.

Cordyceps sinensis hat die Fähigkeit unsere körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken, zu mobilisieren und zu regulieren. Er stimuliert insbesondere die Aktivität der weißen Blutkörperchen, der Makrophagen und der Killerzellen, sowie die Synthese und Ausschüttung von Gamma-Interferon, Interleukinen und Immunglobulinen. Dies macht ihn zu einem Mittel der ersten Wahl bei geschwächtem Immunsystem, ständig wiederkehrenden und chronischen Infektionen, kränklichen Kindern und zur Vorbeugung, wenn man besonderen Belastungen ausgesetzt ist, die oft eine erhöhte Infektanfälligkeit zur Folge haben. Besonders effektiv ist Cordyceps aber auch bei fehlgesteuerten, überschießenden Immunreaktionen, wie sie bei Allergien auftreten. Hier verschafft der Pilz in vielen Fällen schon kurz nach der Einnahme Linderung.

Interessant ist der Pilz für alle die an Erkrankungen der Atemwege leiden, egal ob diese infektiös oder allergisch bedingt sind. Er stärkt die Lungenfunktion, ist schleimlösend und entzündungshemmend. Besonders hilfreich ist die Anwendung von Cordyceps sinensis deshalb bei Asthma, Bronchitis, chronischem Husten und Kurzatmigkeit.

Die entzündungshemmende Wirkung konnte auf eine Erhöhung der körpereigenen Kortikosteroide zurückgeführt werden, welche ca. eine Stunde nach Einnahme des Pilzes einsetzt und ungefähr 24 Stunden anhält. Cordyceps sinensis ist also auch bestens geeignet um entzündliche Erkrankungen wie z.B. Gelenks- und Muskelschmerzen zu lindern.

Eine antitumorale Wirkung konnte beim Raupenpilz, wie bei vielen Heilpilzen, ebenfalls nachgewiesen werden. Er dient deshalb als natürlicher, auch bei langer Anwendung bestens verträglicher Krebsschutz.

Weiters regt Cordyceps sinensis die Abgabe von Hormonen der Nebennierenrinde an und hemmt das Enzym Monoaminooxidase (MAO), das im Organismus Catecholamine wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin abbaut. Cordyceps sinensis kann also Depressionen und Stimmungsschwankungen entgegen wirken und bei Stress, Schlaflosigkeit und Unruhezuständen für Entspannung und Harmonisierung sorgen.

Sehr geschätzt wird der Heilpilz von Sportlern. Sie steigern durch die regelmäßige Einnahme ihre Ausdauer und Leistungsfähigkeit und verkürzen ihre Regenerationszeit. Dieser Effekt ist darauf zurückzuführen, dass Cordyceps sinensis die Bildung roter Blutkörperchen anregt und somit der Sauerstoffgehalt im Blut ansteigt. Nur wenn mit dem Blut genügend Sauerstoff transportiert werden kann, ist gewährleistet, dass alle Organe ausreichend versorgt werden und ihre Funktionen erfüllen können. Durch die Einnahme von Cordyceps sinensis wird zusätzlich die Sauerstoffausnutzung verbessert und Acidose (Säurebildung) und kurzfristiger Sauerstoffmangel werden besser vom Organismus toleriert.

Die Leistungssteigernde Wirkung macht den Pilz auch zu einem hervorragenden Stärkungsmittel für ältere Menschen und bei chronischer Müdigkeit.

Mit der Verwendung von Cordyceps sinensis können außerdem ein erhöhter VLDL- und LDL-Cholesterinwert reduziert und zugleich der HDL-Wert angehoben werden.

Weiters wird die Insulinempfindlichkeit gesteigert und auch die Leber profitiert von der Zufuhr des Pilzmyzels. Da es den Leberstoffwechsel anregt, wird die Leber bei der Entgiftung unterstützt.

In der Medizinischen Fakultät in Peking beschäftigt man sich seit mehreren Jahren mit der Wirkung von Cordyceps sinensis auf die Sexualorgane. Dort konnte nachgewiesen werden, dass der Heilpilz die Libido von Frauen und Männern gleichermaßen stärkt und auch bei vielen sexuellen Funktionsstörungen zu einer enormen Verbesserung führt.

Auch eine regulierende Wirkung auf die Menstruation kann bestätigt werden.

Sonstige Namen für diesen Wirkstoff

Raupenpilz