Ginkgo biloba

WL_Ginkgo-Blätter © Pixabay (wal_172619)

In der traditionellen chinesischen Medizin zählt der Ginkgo-Baum seit Jahrtausenden zu den ganz wichtigen Pflanzen in der Herstellung von arzneilichen Zubereitungen. Sowohl die Ginkgo-Nüsse als auch die Blätter werden dort therapeutisch eingesetzt. Die Nüsse finden Anwendung als Stärkungsmittel für die Nieren, Expektorans, Wurmmittel und zur Beruhigung. Die Blätter werden zu Brei verkocht als Umschlag bei Frostbeulen eingesetzt und innerlich bei Husten, Asthma, Reizblase und Weißfluss verwendet.

Die moderne westliche Medizin hat die dem Ginkgo zugeschriebenen asiatischen Anwendungsbereiche allerdings erheblich eingeschränkt, da in der Schulmedizin standardisierte Präparate eingesetzt werden und nicht wie in der TCM Zubereitungen aus dem gesamten Pflanzenteil. Standardisierte Arzneien enthalten zwar einige Wirkstoffe in hoher und gleichbleibender Menge, andere fehlen aber.

Die Blätter des Ginkgo biloba Baums enthalten als Hauptwirkstoffe Flavonoide (Quercetin, Kämpferol, Isorhamnetin) und Terpenoide (Ginkgolide und Bilobalide). Diese fördern die Durchblutung, indem sie die roten Blutkörperchen (Erythozyten) und die Blutgefäße elastischer machen und eine gefäßentspannende Wirkung haben. Wissenschaftliche Untersuchungen haben auch gezeigt, dass das Blutplasma durch die Einnahme von Ginkgo dünnflüssiger wird und dadurch schneller und leichter bis in die kleinen Blutgefäße fließen kann.

Zusätzlich wird die Wirkung des plättchenaktivierenden Faktors (PAF) gehemmt. PAF hat zwar bei Verletzungen der Gefäße die Aufgabe diese wieder abzudichten, führt aber bei einer Überaktivität zur ständigen Ablagerung von Blutplättchen (Thrombozyten) an den Gefäßwänden und somit zur Gefäßverengung.

Durch diese sich ergänzenden Effekte hat Ginkgo positiven Einfluss auf alle Durchblutungsstörungen und die dadurch bedingten Folgeerkrankungen (z.B. zytotoxisches Ödem), besonders wenn die feinen Kapillaren betroffen sind. Der Sauerstofftransport zu den Zellen wird verbessert und der Abtransport von Abfallstoffen aus den Zellen beschleunigt.

Die Wirkstoffe der Ginkgo-Blätter inaktivieren freie Radikale, verbessern den Glucosestoffwechsel der Mitochondrien (Zellkraftwerke) und schützen die Zellmembranen.

Ginkgo hat sich bei Arteriosklerose, Morbus Raynaud, Alzheimer (besonders Vorbeugung), Tinnitus, Schwindel, Kopfschmerzen, Augenerkrankungen (Makuladegeneration, Grüner Star), Asthma, Bronchitis, Thromboseneigung, Bluthochdruck und diabetisch bedingten Gefäßerkrankungen wie Gangrän als hilfreich erwiesen.

Außerdem werden durch die verbesserte zerebrale Sauerstoff- und Nährstoffversorgung  Gedächtnis, Konzentration und Lernfähigkeit gesteigert.