Heidelbeere

WL_Heidelbeeren am Strauch © Pixabay (Lojsan)

Die enorme positive Wirkung der Heidelbeere auf unsere Sehkraft ist schon seit dem Zweiten Weltkrieg bekannt. Damals stellten britische Militärpiloten fest, dass sie nach dem Verzehr von großen Mengen Heidelbeermarmelade in der Nacht besser sehen konnten.

Mittlerweile ist wissenschaftlich bewiesen, dass die Anthozyane der Heidelbeere, im speziellen Delphinidin- und Cyanidinderivate, bei Nachtblindheit zu einer Verbesserung der Wahrnehmung führen. Zusätzlich wird die Hell-Dunkel Anpassung des Auges beschleunigt und man wird dadurch, z.B. von den Scheinwerfern entgegenkommender Autos, nicht mehr so stark geblendet. Die gleiche Wirkung kann man sich natürlich auch zu Nutze machen wenn man generell lichtempfindlich ist.

Im Gesamten gesehen kann man sagen, dass durch die Zufuhr von Wirkstoffen der Heidelbeere, die Augen bei besonders anstrengenden Verhältnissen wie Nachtfahrten, Aufenthalt in Räumen mit trockener Luft, Arbeiten am Bildschirm und langem Lesen, nicht so rasch ermüden. Weiters ist die blaue Frucht auch Brillen- und Kontaktlinsenträgern zu empfehlen, da durch die Sehhilfen die Augen oft zur Trockenheit und ebenfalls zu Ermüdungserscheinungen neigen.

Die Anthozyane fördern außerdem die Blutbildung und halten die Blutgefäße elastisch, wodurch ein brüchig werden der Netzhaut (Diabetische Retinopathie) und aller Kapillaren verhindert wird. Nebenbei haben sie eine leicht antibiotische Wirkung (vor allem gegen Kolibakterien) und können bei Durchfall und zur Regeneration der Darmschleimhaut nach Darmerkrankungen und Antibiotikakuren verwendet werden.

Außer den Anthozyanen gibt es einen weiteren wichtigen Wirkstoff in den Heidelbeeren. Pterostilben, das auch in Weintrauben vorkommt und dem Resveratrol ähnelt, hat eine nachgewiesene cholesterinsenkende Wirkung. Es aktiviert den PPAR-Rezeptor, welcher an der Regulation des Cholesterinspiegels beteiligt ist und mit der Bildung von speziellen Transportstoffen, die den Zucker aus dem Blutstrom ins Zellinnere befördern, in Zusammenhang steht. Dieser Effekt ist besonders bei Typ 2 Diabetikern wünschenswert, da durch die vorliegende Insulinresistenz der Zuckerspiegel im Blut zu hoch ist.