Kalium

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Kalium, als Gegenspieler von Natrium, ist hauptsächlich intrazellulär vorhanden und sorgt von dieser Seite aus für die Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks und den richtigen Wassergehalt im Zellinneren. Auch die Wirkung des Kaliums ist jener des Natriums entgegengesetzt. Es ist für die Entspannungsphase, Erholung, Beruhigung und den Ruhezustand verantwortlich.

Durch Kaliumkanäle in den Zellmembranen, die im Ruhemembranpotential überwiegend geschlossen (inaktiv) sind, strömt bei deren Aktivierung (Öffnung) durch einen Reiz, Kalium passiv durch Diffusion aus der Zelle. Zugleich wird Natrium in die Zelle gesogen. Dieser Austausch benötigt wenig zelluläre Energie, da die Kalium-Ionen ständig bestrebt sind das Konzentrationsgefälle auszugleichen. Die Rückkehr zum Ruhepotential ist nur durch den  umgekehrten Vorgang über die so genannte „Natrium-Kalium-Pumpe" möglich. Dieser Prozess erfordert gegenüber dem ersten Austausch sehr viel zelluläre Energie, wird er doch gegen den Konzentrationsgradienten durchgeführt. Außerdem ist für die Wiederherstellung der Ausgangssituation das Vorhandensein von ausreichend Kalium notwendig. Steht dies nicht zur Verfügung, gelangen die Zellen nicht vollkommen in den Ruhezustand zurück (Verminderung des zellulären Ruhepotentials) und reagieren mit erhöhter Reizbarkeit.

Kalium ist auch für den Aufbau energieliefernder Phosphorverbindungen, die Gehirnfunktion und die Kohlenhydratverwertung wichtig.

Ca. 150 g Kalium befinden sich im Organismus eines Erwachsenen. Der Mindestbedarf an Kalium liegt bei 1,6 - 2 g täglich, ideal sind 2 bis 3 g, je nach Körpergewicht und Lebensweise. Die Absorbierung erfolgt im oberen Dünndarm. Der Kalium-Spiegel wird über die Nieren geregelt. Aldosteron, ein Mineralokortikoidhormon das bei Bedarf in den Nebennieren gebildet wird,  erhöht die Kaliumausscheidung über die Nieren.

Ursachen für einen erniedrigten Kalium-Spiegel:

Tatsächlicher Mangel:

Es wird zu wenig Kalium über die Nahrung zugeführt oder der Bedarf ist z.B. durch schwere körperliche Arbeit erhöht.

Erhöhte Kalium-Ausscheidung über die Nieren:

Erkrankungen wie eine Leberzirrhose, Nierenarterienverengung oder Herzschwäche können die Ursache für eine Überproduktion an Aldosteron (Stresshormon) sein, die folglich zu vermehrter Kaliumausscheidung führt. Auch ein Tumor (Conn-Syndrom) in den Nebennieren kann Aldosteron bilden und so einen Überschuss verursachen.

Synthetisiert der Organismus zu viele Glukokortikoidhormonen (z.B. Cushing-Syndrom) oder werden solche medikamentös verabreicht, wird ebenfalls zuviel Kalium ausgeschwemmt.

Weitere Ursachen können der übermäßige Verzehr von Lakritze, Magnesiummangel oder die Einnahme von harntreibenden Medikamenten sein.

Verlust über den Darm:

Missbrauch von Abführmitteln, länger anhaltende Durchfälle oder Dickdarmtumore können zu Kaliumverlusten führen.

Kaliumverteilungsstörung:

Der Blutkaliumspiegel ist vermindert, da sich mehr Kalium in den Zellen befindet und weniger außerhalb. Dies kann die Folge einer Alkalose (zu basischer Organismus), einer Stress-Hypokaliämie oder einer diabetischen Entgleisung sein.

Symptome, die auf einen erniedrigten Kalium-Spiegel hinweisen können:

Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, Lähmungserscheinungen, Müdigkeit, Darmträgheit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Polydipsie (gesteigertes Durstgefühl), Polyurie (gesteigerte Harnausscheidung durch Polydipsie), Herzrhythmusstörungen, hoher Puls, schwache Reflexe, Hypertonie

Erhöhter Kalium-Bedarf besteht auch bei Bluthochdruck und Herzschwäche.

Von der Einnahme großer Kaliummengen ist bei Nierenschwäche abzuraten!