Andrographis paniculata

Andrographis Kraut weiße Schale © Adobe Stock

Andrographis paniculata zählt zur Gattung der Acanthacea (Akanthusgewächse, Bärenklaugewächse) und ist eine büschelartige, 30 bis 50 cm hohe Staude.

Alle Pflanzenteile, besonders aber die Blätter sind durch einen enormen Bitterstoffgehalt (Andrographolide, Paniculin, Andrographin, Andrographolid und Kalmeghin) sehr geschmacksintensiv und deshalb als Frischpflanze oder Tee nur in Kleinstmengen oder hoher Verdünnung einzunehmen. Vorzugsweise wird deshalb das Pulver oder der Extrakt der oberirdischen Pflanzenteile in Kapseln eingenommen, um den unangenehmen Geschmack zu vermeiden und trotzdem vom ganzen Nutzen des Krautes zu profitieren.

Andrographis paniculata ist eine der wichtigsten Heilpflanzen der Traditionellen Thai-Medizin (Fatalei jon). Auch in der Ayurveda, der traditionellen chinesischen (chuan xin lian) sowie der tibetischen Medizin kommt sie häufig zur Anwendung und ist in China sogar als Arzneimittel in der Pharmakopoe monografiert.

Andrographis ist das Mittel der ersten Wahl bei fieberhaften Erkältungskrankheiten, Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Heiserkeit und leichten Ohrenschmerzen.

In einer Studie (1991, Bangkok)wurde die Effektivität von Andrographis bei Angina mit der von Paracetamol verglichen und festgestellt, dass der pflanzliche Vertreter eine hervorragende, dem Arzneistoff weit überlegene Wirkung besitzt.

In den skandinavischen Ländern ist Andrographis bereits länger bekannt und wird dort seit über einem Jahrzehnt besonders gerne in Verbindung mit Eleutherococcus zur Linderung von grippalen Infekten eingesetzt.

Das Kraut wirkt entzündungshemmend, fiebersenkend und schmerzlindernd und sollte auch bei uns in keiner Hausapotheke fehlen.

Beim ersten Anzeichen einer Erkältung eingesetzt hilft es, das Vollbild der Erkrankung zu verhindern, die Dauer merklich zu verkürzen und die Schwere der Symptome enorm abzuschwächen. Andrographis ist auch zur Vorbeugung geeignet und kann nach einer unumgänglichen Antibiotikatherapie als Stärkung für das Immunsystem eingesetzt werden, um Folgeinfekte zu vermeiden. Sowohl die spezifische (durch Antikörper) als auch die unspezifische Abwehr (durch Fresszellen) wird positiv beeinflusst.

Das Heilkraut wirkt weiters antibiotisch und pilzhemmend und ist bei Durchfällen (Reisedurchfall) und Sodbrennen sehr hilfreich.

Traditionell wird es zur Ausleitung von Toxinen, bei Kopfschmerzen und Müdigkeit  verwendet. Außerdem zum Schutz der Leber, bei hohem Blutzucker und Thromboseneigung.

Andrographis scheint auch für Personen mit einer Angioplastie (Entfernung arteriosklerotischer Ablagerungen in den Arterien, die das Herz versorgen) empfehlenswert zu sein. Chinesische Wissenschaftler haben festgestellt, dass bei Einnahme von Andrographis-Präparaten die Bildung neuer Ablagerungen verhindert wird (Restenose-Risiko sinkt).

Aufgrund der starken immunstimulierenden Wirkung werden natürlich auch positive Effekte von Andrographis bei Krebs diskutiert. Zurzeit laufen Untersuchungen über eine mögliche Anti-Krebs-Wirkung. Bereits jetzt findet die Heilpflanze unterstützend Anwendung in der Behandlung von Brust-, Leber- und Prostatakrebs.

Sonstige Namen für diesen Wirkstoff

Justicia paniculata, Kalmegh, King of Bitter, Indische Echinacea, Chuan xin lian