L-Asparaginsäure

WL_Spargel grün © Pixabay (Shutterbug75)

L-Asparaginsäure ist eine saure, nicht essentielle, proteinogene α-Aminosäure.
Sie kann im Organismus unter Vorhandensein von L-Glutaminsäure (L-Glutamat) über das Enyzm Aspartat-Transaminase aus Oxalacetat gebildet werden. Auch der umgekehrte Weg ist möglich, um Oxalacetat für die Glucoseneubildung freizusetzen. Die Fähigkeit zur Gluconeogenese ist wichtig für die Blutzuckerregulierung. Nur dadurch kann sichergestellt werden, dass auch bei fehlender Glucoseaufnahme, das Gehirn und andere auf Glucose angewiesene Stoffwechselfunktionen, immer ausreichend versorgt werden.

Aus L-Asparaginsäure und L-Glutamin kann über die Asparagin-Synthase L-Asparagin synthetisiert werden.
L-Asparagin zählt ebenfalls zu den nicht essentiellen, proteinogenen Aminosäuren und kommt z.B. im Spargel vor, der hier auch namensgebend war. Für seine bekannte und geschätzte harntreibende Wirkung ist mitunter L-Asparagin verantwortlich. Die Aminosäure selbst wird deshalb gerne unterstützend zur Entgiftung und Ausleitung eingesetzt oder nach Alkoholkonsum zum rascheren Abbau.
In Glykoproteinen (Zucker-Protein-Moleküle) ist L-Asparagin eine Bindestelle für Kohlenhydratgruppen (Glykosylierung). Glykoproteine sind z.B. Bestandteil von Zellmembranen oder selbst Teil des Immunsystems als Immunglobulin. Auch manche Hormone (FSH, LH, TSH, HCG, Thyreostimulin) sind Glykoproteine.

L-Asparaginsäure steht zusammen mit L-Glutaminsäure an der Spitze der häufigsten und wichtigsten erregenden Botenstoffe (Neurotransmitter) des Gehirns. Allerdings ist ihre Wirkung etwas schwächer.

Sie wird für den Aufbau des Purin-Grundgerüstes und die Pyrimidinsynthese benötigt und ist somit für alle sich daraus ergebenden weiteren Funktionen wichtig.
Auch im Harnstoffszyklus spielt L-Aspartat eine wichtige Rolle und ist direkt an der Ausscheidung stickstoffhaltiger Abbauprodukte (z.B. Ammonium) beteiligt.

Die langfriste Einnahme von sehr hohen Dosierungen L-Asparaginsäure oder L-Asparagin ist besonders bei Kindern nicht empfehlenswert, da es zu einer Überreizung (Calciumeinstrom in die Zelle) der Nervenzellen kommen kann. Speziell wenn inhibitorische Botenstoffe fehlen.

Sonstige Namen für diesen Wirkstoff

L-Aspartat, Aminobernsteinsäure