L-Tryptophan

L-Tryptophan zählt zu den aromatischen, essentiellen Aminosäuren und kommt in nennenswerten Mengen z.B. in Fleisch, Anchovis, Eiern, Milchprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen vor.

Im Organismus wird aus L-Tryptophan über die Enzyme Tryptophanhydroxylase 1 und 2 5-Hydroxytryptophan gebildet. 5-HTP ist das Zwischenprodukt in der Synthese von Serotonin und in weiterer Folge von Melatonin.

Über pflanzliche Nahrungsmittel ist der tägliche Bedarf an L-Tryptophan nur schwer abzudecken. Zusätzlich gibt es Faktoren wie z.B. einen hohen Cortisolspiegel, Stress oder entzündliche Prozesse, die den Abbau von L-Tryptophan zu Kynurenin fördern und somit die Menge, die in 5-HTP umgebaut wird vermindern. Es muss also mehr L-Tryptophan zugeführt werden, um einem Serotonin- oder Melatoninmangel entgegenzuwirken.

L-Tryptophan ist außerdem eine unverzichtbare Substanz im Zink-Stoffwechsel.

Die Synthese von 5-HTP aus L-Tryptophan kann über TPH1 (Tryptophanhydroxylase 1) im peripheren Gewebe und über TPH2 (Tryptophanhydroxylase 2) im ZNS stattfinden. Sind diese Enzyme nur vermindert verfügbar (z.B. durch Stress, Vitamin-B6- oder Magnesiummangel, Insulinresistenz, Medikamenteneinnahme [z.B. Appetithemmer, Cholesterinsenker, Betablocker]) und ist dadurch dieser grundlegende Umwandlungsschritt gestört, können auch Serotonin und Melatonin, die wichtige Neurotransmitter und Hormone sind, nicht in ausreichender Menge gebildet werden.

Bei den meisten Menschen ist die Aktivität beider Enzyme ausgewogen, aber in Einzelfällen kann es auch ungleiche Verhältnisse geben, die dann, je nachdem welcher Syntheseweg beeinträchtigt ist, zu unterschiedlichen Symptomen eines Serotoninmangels führen.

Zentrale Symptome (ZNS): Stimmungsschwankungen, Selbstmordgedanken, Depressionen, Ängste, Panikattacken, Aggressivität, Störungen im Essverhalten (vermindertes Sättigungsgefühl, Vorliebe für Süßes und Kohlenhydrate), Ein- und Durchschlafstörungen (schlechte Regeneration im Schlaf), Gedächtnisprobleme, Lernschwierigkeiten….

Periphere Symptome (Somatik): Skoliose, Fibromyalgie, Reizdarm, Herzfunktionsstörungen, Koronarspasmen, Schmerzempfindlichkeit, Thromboseneigung, Immunsystemstörungen, …

Von beiden beeinflusst: Störung der Blutgefäßkontraktion speziell im zerebralen Bereich (Migräne, Kopfschmerzen), …

Auch Störungen in der Regulation der Körpertemperatur, Suchtverhalten, Morbus Parkinson und PMS gehen oft mit einem niedrigen Serotonin-Spiegel einher.