Magnesium

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Magnesium (Mg), Calcium-Antagonist und neben Kalium der häufigste Mineralstoff in der Zelle, ist für den Menschen eines der wichtigsten Mineralien.

Ca. 60% des im Organismus vorhandenen Magnesiums, Gesamtbestand des Körpers ungefähr 25-30 g, sind im Knochen eingelagert. Daraus kann es bei Bedarf sehr schnell mobilisiert werden, um Engpässe in der Versorgung von Organen, Muskeln und Nerven zu verhindern. Die restlichen 40% befinden sich in Leber, Herz und Muskeln. Nur ein ganz geringer Anteil, unter 1%, ist im Blut gelöst.

Der Magnesium-Spiegel wird, wie der des Kaliums, großteils über die Nieren reguliert. Bei Knappheit wird die Ausscheidung gedrosselt.

Magnesium als Gegenspieler von Calcium hemmt alle Erregungsvorgänge.

Während der Kontraktion des Herzmuskels (Systole) strömen Calcium und Natrium in die Herzmuskelzellen, Kalium und Magnesium aus den Zellen heraus. Dieser Austausch benötigt wenig zelluläre Energie, da Calcium und Natrium beim Ausströmen von Kalium und Magnesium sogartig in die Zellen gezogen werden. Der umgekehrte Vorgang während der Diastole erfordert hingegen sehr viel zelluläre Energie, da für die Entspannung Kalium und Magnesium durch so genannte „Ionen-Pumpen" in die Herzmuskelzellen befördert werden müssen. Die Erschlaffungsphase des Herzens ist nur durch die ausreichende Versorgung mit Magnesium möglich.

Zusätzlich schützt Magnesium als Calcium-Antagonist aber auch während der Systole den Herzmuskel vor übermäßiger Belastung, da Magnesium mit Calcium um den Einlass in die Zellen konkurriert und somit eine zu heftige Kontraktionsphase verhindert. Die Erregbarkeit des Herzmuskels wird herabgesetzt und somit die Gefahr von Herzrhythmusstörungen reduziert. Auch der Sauerstoffverbrauch des Herzens und der Blutdruck sinken, da Magnesium die in Stresssituationen ausgelöste Ausschüttung von Adrenalin und Prostaglandin (beide gefäßverengend) hemmt.

Magnesium senkt die Muskelkontraktion und den Gefäßtonus und ist bei allen krampfartigen Beschwerden der Muskulatur, des Unterleibes (PMS, Verstopfung, ...), der Gefäße usw. hilfreich.

Durch seine dämpfende Wirkung ist es auch bei Migräne, Reizbarkeit, Stress und nervöser Erschöpfung effektiv.

Magnesium ist außerdem für die Aktivierung von mehr als 300 Enzymen verantwortlich, stabilisiert die Zellmembranen, ist am Aufbau von Proteinen und der Zellteilung beteiligt und für eine korrekte Muskel- und Nervenfunktion unbedingt notwendig. Es beeinflusst den Cholesterinspiegel positiv, spielt im Kohlenhydratstoffwechsel eine wichtige Rolle und verhindert die Oxidation von Fettsäuren. Die Bauchspeicheldrüse ist zur Produktion von Enzymen ebenfalls auf eine ausreichende Versorgung mit dem Mineralstoff angewiesen, genauso wie die Leber zur Bildung von Glykogen. Magnesium ist also auch wichtig für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel.

Besonderes Augenmerk auf die Magnesiumversorgung sollte auch bei Thromboseneigung, „zu dickem Blut" und bei Durchblutungsstörungen (Kribbeln in Armen und Beinen) gelegt werden.

Der Mindestbedarf an Magnesium liegt bei 200 mg täglich, ideal sind 300 bis 450 mg, je nach Körpergewicht und Lebensweise. Noch höhere Mengen können notwendig werden bei der Einnahme von Diuretika, Abführmitteln, Calcium, Kalium, bei chronischem Durchfall oder Erbrechen, Diabetes, übermäßigem Alkoholgenuss, sportlicher Betätigung, hohem Eiweißkonsum, Stress, säureüberschüssiger Nahrung, .....

Symptome, die auf einen Magnesium-Mangel hinweisen können:

Muskelkrämpfe, Muskelzuckungen, Reizbarkeit, Depressionen, Nervosität, Unruhe, Restless Legs, Verstopfung, Verspannungen, Herzrasen, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Migräne, erhöhter Cholesterinspiegel, Lärmempfindlichkeit, Schlaflosigkeit, Muskelschwäche, Arteriosklerose, Nierengrieß und Calcium-Nierensteine, Thromboseneigung, Pankreasentzündung, Wetterfühligkeit, Zittern, Schwitzen, Durchblutungsstörungen, Schwindel, Übererregbarkeit, ...

Die Aufnahme von Magnesium wird durch Vitamin-D verbessert, zugleich steigert es aber auch die Ausscheidung. Die Resorption von Magnesium ist außerdem von Vitamin-B6 abhängig und ohne dieses nicht möglich.

Gehemmt wird die Magnesiumabsorption durch den Konsum von Weißmehlprodukten und Zucker. Auch die Einnahme von Lipidsenkern und Psychopharmaka wirkt sich negativ auf die Aufnahme aus.

Von der Einnahme großer Magnesiummengen in Kombination mit Antibiotika (Tetrazykline) ist abzuraten, da Magnesium die Aufnahme des Antibiotikums hemmen kann!