Molybdän

Molybdän zählt zu den Spurenelementen und ist bisher noch wenig erforscht.

Der tägliche Bedarf wird mit 75-250 µg bemessen. Der Gesamtbestand im menschlichen Organismus liegt bei 8-10 mg.

Es ist Bestandteil verschiedener Enzyme wie z.B. Sulfitoxidase, Xanthinoxidase und Aldehydoxidase (AOX1).

Sulfitoxidase sorgt für die Umwandlung von gefährlichen Sulfiten in harmlose Sulfate, die dann mit dem Urin ausgeschieden werden können.

Xanthinoxidase, ein eisenhältiges Enzym, ist ein wichtiger Faktor im Harnsäurestoffwechsel (Purinabbau). Es wandelt Hypoxanthin (Purin-Derivat) in Xanthin und dann weiter in Harnsäure um, die dann über die Nieren ausgeschieden werden kann. Der Zusammenhang zwischen Gicht und Molybdän-Mangel gilt deshalb als immer wahrscheinlicher. Zu hohe Molybdäneinnahmen erhöhen aber ebenfalls das Gicht-Risiko.

Aldehydoxidase ist wichtig für den Abbau von Aldehyden und Nicotin und am Tyrosin-Stoffwechsel beteiligt.

Bei der Harnstoffproduktion (Ammoniakausscheidung) und der Energiegewinnung (Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel) spielt Molybdän ebenfalls eine wichtige Rolle.

Molybdän verbessert die Fluor-Einlagerung in den Zahnschmelz und kann so bei der Vorbeugung von Karies helfen. Es reguliert den Kupferhaushalt und aktiviert Enzyme des Immunstoffwechsels und der Zellatmung. Auch am Eisenstoffwechsel ist Molybdän beteiligt. Es katalysiert das Enzym Xanthionoxidase, das Eisen an Ferritin (Eisenspeicherprotein) bindet und somit momentan nicht benötigtes Eisen verfügbar hält.

Molybdän-Mangel kann sich durch Haarausfall, Nachtblindheit, Juckreiz, Durchfall, Schwellungen, Müdigkeit, Impotenz und Unfruchtbarkeit bemerkbar machen. Häufig treten Mangelerscheinungen bei Störungen der Darmflora und Entzündungen des Darms wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn auf.

Die ausreichende Versorgung mit Molybdän kann möglicherweise die Ausbildung von Magen- und Speiseröhrenkrebs verhindern. Hierzu sind jedoch noch genauere Untersuchungen nötig.

Eine hohe Kupfer-Zufuhr begünstigt Molybdän-Mangel, aber auch umgekehrt.