Natrium

Natrium hat leider durch die vielen negativen Aussagen in den Medien einen sehr schlechten Ruf bekommen. Immer wieder hört man von zu hohem Salzkonsum und dem dadurch entstehenden Bluthochdruck. Die Rede ist hier allerdings immer von Kochsalz, also Natriumchlorid (anorganisch und sauer). In Basen- oder Elektrolytkombinationen wird meist Natriumhydrogencarbonat (organisch und basisch) verwendet, das im Vergleich zu NaCl nur einen geringen blutdrucksteigernden Effekt aufweist.

Generell sollten Hydrogencarbonate, Orotate, Aspartate, Tartrate und Citrate, als organische und damit basische Mineralstoffverbindungen den anorganischen und sauren Salzen (Phosphate, Chloride und Sulfate) vorgezogen werden.

Natrium als Mineralstoff ist für den Körper lebensnotwendig, da es für die Anspannung, die Aktion, die Erregung und die Weiterleitung dieses Reizes über die Nerven unbedingt notwendig ist. Ob der gesundheitliche Nutzen des zugeführten Natriums überwiegt oder ein Überangebot zu negativen Auswirkungen führt, ist von Menge und Art des zugeführten Natriumsalzes abhängig.

Der Großteil des im Organismus vorkommenden Natriums befindet sich extrazellulär, also außerhalb der Zellen. Der Gegenspieler des Natriums, das Kalium hingegen befindet sich vorrangig in den Zellen, intrazellulär. Nur wenn beide im richtigen Verhältnis zueinander verfügbar sind, kann der osmotische Druck der Zellen aufrechterhalten werden und befindet sich der Wasserhaushalt in ausgeglichenem Zustand.

Zu wenig Natrium im Extrazellulärraum würde zu Wasserverlust außerhalb der Zellen führen und in weiterer Folge zum Austrocknen des Gewebes. Der Kreislauf würde zum Erliegen kommen.

Natrium ist zusammen mit Kalium für die Natrium-Kalium-Pumpe, also die Verbindung zwischen Zellinnerem und –äußerem durch die Zellmembran notwendig.

Soll eine Muskel- oder Nervenzelle aus dem Ruhezustand in Aktivität versetzt werden, strömt Natrium über Natriumkanäle in die Zellen ein, Kalium aus den Zellen heraus. Dieser Austausch benötigt wenig zelluläre Energie, da Natrium beim Ausströmen von Kalium sogartig in die Zellen gezogen wird. Die so ausgelöste vorübergehende Abweichung der Membranspannung führt zum Aktionspotential. Der umgekehrte Vorgang während der Entspannung erfordert hingegen sehr viel zelluläre Energie, da für diesen Kalium durch die so genannte „Natrium-Kalium-Pumpe" in die Zellen befördert werden muss.

Natrium und Kalium müssen im Organismus in ausgewogenem Verhältnis vorhanden sein, damit Anspannung und Entspannung zur richtigen Zeit und in optimaler Abfolge, je nach Bedarf stattfinden können.

Der Natrium-Spiegel wird über die Nieren und Schweiß geregelt.

Der tägliche Bedarf an Natrium liegt bei 2-3 g täglich. Eine zusätzliche Zufuhr kann bei starkem Schwitzen, länger andauerndem Durchfall oder Erbrechen, Mukoviszidose und manchen Leber- und Nierenerkrankungen notwendig sein. Auch die Einnahme von harntreibenden Medikamenten kann zu höheren Natriumverlusten führen.

Symptome, die auf einen erniedrigten Natrium-Spiegel hinweisen können:

Hypotonie, Tachykardie (Herzrasen), Muskelkrämpfe, Apathie, Persönlichkeitsveränderungen, Verwirrung, Kopfschmerzen, fehlendes Durstgefühl, Antriebslosigkeit, Erbrechen