Niacin

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Niacin ist auch als Vitamin-B3 bekannt und gehört zu einer ganzen Gruppe von B-Vitaminen.

Zu den B-Vitaminen werden meist 8 wasserlösliche „echte“ Vitamine (auch wenn manche in Eigensynthese vom Organismus hergestellt werden können) und einige vitaminähnliche Substanzen, die obwohl nicht essentiell ebenfalls der B-Gruppe zugeordnet werden, gezählt. Die Einteilung und Benennung und auch das Einschließen mancher Vitaminoide in die Gruppe der B-Vitamine ist jedoch umstritten und wird unterschiedlich gehandhabt.

B-Vitamine sind wasserlöslich, sehr empfindlich gegen Licht und Hitze und in ihrer chemischen Struktur sehr unterschiedlich.

Die bekannteste Krankheit, die durch einen ausgeprägten und langfristigen Vitamin-B3 Mangel entsteht ist Pellagra. Das Beschwerdebild ist hier sehr typisch. Extrem rauhe, trockene, rissige Haut, Durchfall und die Veränderung der Persönlichkeit.

Vitamin-B3 kann vom menschlichen Organismus aus Tryptophan, unter Einwirken von Vitamin-B2, auch selbst gebildet werden.

Wie alle B-Vitamine ist Niacin am Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel beteiligt und wird für die Gesunderhaltung des Nervensystems benötigt.

Die gefäßerweiternde, cholesterin- und triglyceridsenkende Wirkung von B3 ist besonders bei Bluthochdruck und Arteriosklerose hilfreich.

Das Vitamin ist wichtig für die optimale Sauerstoffaufnahmekapazität der roten Blutkörperchen, die Zellneubildung und -reparatur und damit verbunden, den Aufbau von gesunder Haut und intakten Schleimhäuten. Auch die Produktion der Sexualhormone (Testosteron, Progesteron, Östrogen) und die Eigensynthese von Cortison, Thyroxin und Insulin hängen in besonderem Maß von der ausreichenden Versorgung mit Niacin ab.

Der für die Regelung des Blutzuckerspiegels verantwortliche Glukosetoleranzfaktor (GTF) ist neben Chrom und Zink ebenfalls auf Niacin angewiesen und als Bestandteil vieler Enzyme und Co-Enzyme ist das B-Vitamin an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt.

Z.B. ist in den Co-Enzymen NAD[H] (Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid) und NADP[H] (Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid-Phosphat), wie sich schon aus dem Namen ergibt, Niacin enthalten. Es ist also ein wichtiger Faktor bei der Energiegewinnung in den Mitochondrien und dem Schutz der Zellen vor freien Radikalen.

Sehr interessant ist auch, dass in vielen Fällen mit einer erhöhten Zufuhr von Vitamin-B3 die Schwindelanfälle, die im Zuge von Morbus Meniere auftreten, wesentlich abgeschwächt werden können.

Je höher die Zuckerzufuhr über die Nahrung, desto größer der Bedarf an Vitamin-B3.

Symptome, die auf einen Vitamin-B3 Mangel hinweisen können:

Depressionen, vermehrte Verhornung der Haut, Taubheitsgefühl in Händen und Füßen, Migräne (durch verminderte Durchblutung), rissige entzündete Zunge, Hautkribbeln, Pigmentstörungen (stellenweise Braunfärbung der Hautpartien, die vermehrt dem Sonnenlicht ausgesetzt sind), aufgesprungene Lippen, empfindliches Zahnfleisch, Zerstreutheit, Hautentzündungen, Mangel an Verdauungssäften, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Nervenschwäche, Mundgeruch

Ein isolierter Mangel einzelner B-Vitamine ist nahezu ausgeschlossen. Fast immer fehlen mehrere Vitamine der B-Gruppe.

Sonstige Namen für diesen Wirkstoff

Vitamin-B3, Nicotinsäure, Nicotinamid