Phosphatidylcholin

Phosphatidylcholin (PC) gehört zur Gruppe der Phospholipide und ist jene Substanz, die wissenschaftlich auch als Lecithin bezeichnet wird.

Der Begriff Lecithin wird im allgemein allerdings meist für eine fettähnliche, aus Sojabohnen gewonnene Substanz verwendet, die zu den Lipiden zählt und eine ganze Gruppe an Phospholipiden, Sphingolipide, Glycolipide und einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren, speziell Linolsäure enthält. Zur Vermeidung von Missverständnissen ist die Bezeichnung der Vielstoffgemisches aus der Sojabohne als "Sojalecitin" vorzuziehen.

Phosphatidylcholin (Lecithin, PC) kann wie die Phospholipide Phosphatidylserin (PS), Phosphatidylethanolamin (PE), Phosphatidylinosit (PI) und Phosphatidylcolamin die Blut-Hirn-Schranke passieren und ist unersetzbar als Nährstoffquelle für die Nervenzellen. Die korrekte Funktion des zentralen Nervensystems ist direkt von der ausreichenden Versorgung mit Phospholipiden abhängig. Phospholipide sind der wichtigste Bestandteil aller Zellmembranen und als "Lecithin" zur Nervenstärkung und Verbesserung und Erhaltung der Gedächtnisleistung bekannt.

Phosphatidylcholin liefert dem Organismus Cholin (Bilineurin), das zu den biogenen Aminen gezählt wird und vom Organismus auch selbst aus Lysin, Methionin und Serin unter Einfluss von Vitamin B12 und Folsäure hergestellt werden kann. Bilineurin ist wichtiger Bestandteil anderer Substanzen wie Acetylcholin (wichtiger Neurotransmitter) und Sphingomyelin (Bestandteil der Nervenschutzschicht).

Cholin spielt eine wichtige Rolle im Aminosäuren- und Fettstoffwechsel und hat somit positiven Einfluss auf die Ausschüttung von Wachstumshormonen, den Abbau von Homocystein, den Cholesterin- und Triglyceridspiegel (Arteriosklerosevorbeugung) und die Leber (schützt diese vor Fetteinlagerungen und fördert die Regeneration der Leberzellen).

Besondere Bedeutung hat Cholin für das Nervensystem (Bewegung, Koordination, Muskelkontraktion) und hier im speziellen auf das Vegetative (Vagusnerv, Darmperistaltik, …). Es ist an der Bildung von Neurotransmittern und Zellmembranen beteiligt und sorgt für eine optimale Gehirnfunktion.

Eine Unterversorgung mit Cholin soll auch die Entstehung von Morbus Alzheimer begünstigen.

Symptome, die auf einen Mangel an Cholin hinweisen können:

Fettleber, Panikattacken, Gereiztheit, Ohrensausen, Vergesslichkeit, Verstopfung, hohe Cholesterin- und Triglyceridwerte, beschleunigter Puls, Kopfschmerzen, hoher Blutdruck, Unruhe, Nervosität, Gedächtnisprobleme, Arteriosklerose