Quercetin

WL_Japanischer Schnurbaum Blüten © Pixabay (寻雨小鱼)

Der Japanische Schnurbaum oder Japanische Pagodenbaum gehört zur Familie der Hülsenfruchtgewächse (Fabaceae) und ist eine Heilpflanze der traditionellen chinesischen Medizin.
Der Baum stammt aus China und Korea. In vielen Ländern wird er als Zierbaum kultiviert und kann bis zu 25 Meter hoch sowie über 250 Jahre alt werden.

Auffallend sind seine üppigen Blütenstände wie hängenden Früchte, die zwischen den Samen wie eine Perlenschnur eingeschnürt sind.
Die Blüten wie Knospen enthalten Flavonoide, besonders hoch ist der Rutin-Gehalt mit bis zu 30 %. Rutin (= Rutosid) ist ein Quercetin-3-rhamnoglucosid (Quercetin-3-(6α-L-rhamnopyranosyl-β-D-glucopyranosid). Der Pflanzenfarbstoff weist antioxidative, gefäßabdichtende, ödemprotektive sowie immunstimulierende Effekte auf, zudem hemmt es die Enzyme Lipoxygenase und Cyclooxygenase.
Quercetin ist ein häufig vorkommender sekundärer Pflanzenstoff. Das Bioflavonoid ist u.a. in Äpfeln, Zwiebeln, Zitrusfrüchten, Brokkoli sowie in zahlreichen Heilpflanzen wie Johanniskraut oder Ginkgo zu finden und trägt viel zu deren positiven Wirkung bei.
Das Flavonoid schützt die Pflanzen vor oxidativen Schäden und findet man hauptsächlich in den Randschichten zBsp.: in der Schale. Der hochwirksame Zellschutzstoff wird seit Jahren wissenschaftlich untersucht mit vielversprechenden Ergebnissen.

Studien weisen darauf hin, dass Quercetin das Wachstum verschiedener Tumorzellen hemmen kann, da es antioxidative Eigenschaften aufweist sowie die Prozesse innerhalb der Körperzellen positiv beeinflusst. Verschiedene Untersuchungen sollen eine östrogenartige Wirkung auf die Prostata gezeigt haben, wodurch das Wachstum von Tumorzellen gehemmt wurde. Zudem konnte die Universität Heidelberg nachweisen, dass die Substanz die Wirkungsweise von Sulforaphan gegen Tumorzellen in der Bauchspeicheldrüse unterstützt.
Auch im Zusammenspiel mit Curcumin wurde es als hervorragendes Mittel zur Vorbeugung von Darmkrebs in Untersuchungen bestätigt.
Ersten Beobachtungsstudien zufolge schützt es außerdem vor Lungenkrebs, denn eine quercetinreiche Ernährung halbierte das Risiko.

Aufgrund seiner antiinflammatorischen und antioxidativen Wirkung ist es ein natürliches Antihistaminika. Es kann allergische Reaktionen lindern und somit ein hilfreiches Mittel für Menschen mit Heuschnupfen, allergischer Rhinitis und saisonalen Allergien sein. Auch der adjuvante Einsatz bei Verletzungen, Entzündungen und Schmerzzuständen ist sinnvoll. Zudem konnten Symptome einer chronischen Prostatitis deutlich gemindert werden.

In einer Studie zeigte sich das Bioflavonoid als vielversprechender Hemmstoff und somit auch sinnvolle Ergänzung bei der Behandlung von Diabetes-Folgeschäden, da es zusammen mit anderen Substanzen dafür sorgt, dass es zu keiner Ablagerung von Sorbit kommt. Sorbitablagerungen können im Körper zu dauerhaften Folgeschäden an den Augen, Nieren und Nerven führen.

Charakteristisch für das Antioxidans ist sein positiver Einfluss auf Blut und Blutgefäße. Es sorgt für elastische und geschmeidige Blutgefäße, was günstige Auswirkungen auf den Blutdruck hat. Zudem wirkt es der Verklumpung von Blutplättchen entgegen, dadurch wird das Risiko von gefäßverstopfenden Blutgerinnseln gemindert (Venenthrombosen, Herzinfarkte, Schlaganfälle). Besonders gerinnungshemmend ist eine Quercetin-4'-O-beta-D-Glucosid Verbindung, die auch in Zwiebeln vorkommt. Daher gilt als möglicher Schutz vor Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Substanz kann zusammen mit Rutin chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa lindern, wobei Quercetin im Dünndarm und Rutin im Dickdarm wirkt.

Bei Arthrose zeigte sich eine deutliche Verbesserung bei den Beschwerden und Blutwerten. In einer hochwertigen Studie war der Pflanzenstoff in Verbindung mit Knorpelbaustoffen erfolgreich, denn nach drei Monaten hatten die Patienten deutlich weniger Schmerzen und mehr Beweglichkeit im erkrankten Gelenk.

Darüber hinaus kann Quercetin die Vermehrung von Schnupfenviren sowie Hepatitis-C-Viren bremsen und verspricht einen erfolgreichen Einsatz bei Atemwegsinfektionen.