Selen

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Selen zählt zu den Spurenelementen und ist besonders wegen seiner Schutzwirkung vor aggressiven freien Radikalen bekannt. Allerdings ist nicht das Selen selbst das Antioxidans, sondern das Enzym Glutathion-Peroxidase, zu deren Synthese Selen notwendig ist. Glutathion-Peroxidase ist vor allem in wässrigem Milieu wirksam und katalysiert den Abbau von schädlichen Fettsäurehydroperoxiden und neutralisiert freie Radikale. Passiert dies nicht in ausreichendem Maß, werden gesunde Zellen angegriffen und zerstört. Es kommt zu Organschäden und Funktionsstörungen, die oft als „Alterserscheinungen" abgetan werden.

Selen schützt den Organismus vor den schädlichen Auswirkungen von Umweltgiften und Schwermetallen wie Cadmium, Quecksilber und Arsen indem es mit diesen unlösliche Verbindungen eingeht. Besondere Bedeutung hat das Spurenelement deshalb in der Vorbeugung von Quecksilbervergiftungen durch Zahnamalgam.

Selen unterstützt die Wirkung von Vitamin-E (auch umgekehrt) und stärkt das Immunsystem durch Funktionsverbesserung der weißen Blutkörperchen.

Obwohl es bis jetzt keine wissenschaftlich belegten Symptome bei leichtem bis mittelschwerem Selen-Mangel beim Menschen gibt, werden doch viele Beschwerden mit der Selen-Unterversorgung in Verbindung gebracht. Vieles deutet darauf hin, dass Diabetes, Immunschwäche, verschiedene Herz-, Gefäß-, Bauchspeicheldrüsen-, Muskel- und Lebererkrankungen mit einer schlechten Selenversorgung zusammenhängen.

Besonders wichtig scheint das Spurenelement zum Schutz vor Krebs, speziell Lungen-, Haut-, Prostata- und Dickdarmkrebs zu sein. Es wird häufig auch begleitend zur Chemo- oder Strahlentherapie eingesetzt, um die Nebenwirkungen zu lindern.

Des Weiteren ist Selen für die korrekte Funktion der Schilddrüse, die Produktion von Testosteron und Insulin, die Entgiftung und die Reifung der Samenzellen notwendig. Auch für die Gesundheit der Augen (Linse, Hornhaut) scheint Selen wichtig zu sein.

Selengaben haben auch bei krankhaft erhöhter Schuppenbildung sowie bei „Muskelverkalkung" (Calcium-Einlagerungen im Muskelgewebe) positive Wirkung gezeigt.

Der Tagesbedarf liegt bei ca. 50-200 µg. Der Gesamtbestand im menschlichen Organismus liegt bei ca. 10-15 mg.