Theanin

L-Theanin ist ein Abkömmling der Glutaminsäure und konnte bisher nur in der Teepflanze nachgewiesen werden.
Gebildet wird L-Theanin aus Glutaminsäure und Äthylamin in den jungen Wurzeln der Teepflanze, ist aber dann in allen Pflanzenteilen vorhanden.

L-Theanin wirkt über das Zentralnervensystem und wird in Japan, besonders bei stressbedingten Symptomen, seit Jahren mit großem Erfolg eingesetzt.
Sehr beliebt sind dort, speziell zur Examenszeit Getränke, Eis und Kaugummis, denen L-Theanin zugesetzt wurde.

Es erhöht die Werte an Gamma-Aminobuttersäure, welche aus Glutamat gebildet wird und zugleich auch, als hemmender Neurotransmitter, dessen Gegenspieler ist. GABA beeinflusst auch die Botenstoffe Dopamin und Serotonin.
So können mit L-Theanin Beschwerden wie Herzrasen, Spannungskopschmerz, Reizbarkeit, Depressionen, Kurzatmigkeit, Magen- und Darmstörungen, Schlafstörungen, Schwindel, Bluthochdruck und Beklemmungen im Brustraum erheblich gemildert werden, ohne aber müde zu machen.

Sehr empfehlenswert ist L-Theanin auch für Jene, die nach einem anstrengenden, stressigen Tag nicht zur Ruhe kommen können und auch am Abend immer noch auf „Hochtouren“ laufen. Es hilft zu entspannen und abzuschalten, ohne aber gleich müde zu machen. Im Gegenteil, seine leicht anregende, aber dennoch nicht aufregende Wirkung wird besonders geschätzt, wenn man z.B. am Abend noch etwas unternehmen möchte, man sich aber zu erschöpft und niedergeschlagen fühlt.

Erwiesen ist, dass L-Theanin im Gehirn den Anteil an Alpha-Wellen erhöht. Dieser Wellenbereich (7-14 Hz.) ist die beste Voraussetzung für ruhiges, gelassenes Denken, Informationsverarbeitung und entspannte Konzentration.
Kaffee dagegen, schwächt die „gelassenen“ Alpha- und Theta-Wellen und steigert Beta-Wellen, welche Stresszustände, Ängste und Depressionen begünstigen. Außerdem hält die anregende Wirkung von Koffein nur sehr begrenzte Zeit, danach ist das Leistungstief umso ausgeprägter.
L-Theanin ist deshalb eine gute Alternative zu Kaffee, wenn man ihn nur wegen seiner Wirkung trinken sollte.
Es erhöht die geistige Leistungs- und Aufnahmefähigkeit und verbessert Konzentration und Lernfähigkeit.
Während des Tages eingenommen, ist es somit eine gute Möglichkeit, sich den Alltag mit seinen vielen Belastungen, leichter zu machen.

Die, die einfach gerne Kaffee trinken, dann aber die unerwünschten, negativen Auswirkungen des Koffeins spüren, können L-Theanin verwenden, um die Unruhe nach dem Kaffeegenuss zu verhindern, da es dem aufputschenden Effekt entgegenwirkt.

Lt. japanischen Studien scheint  L-Theanin außerdem die besonders effektive Ergänzung einer Krebstherapie zu sein.
Meist werden hier Medikamente verabreicht, die Krebszellen zerstören sollen. Da die Krebszellen aber Substanzen, die sie schädigen, genauso ausleiten können wie gesunde Zellen, ist der Effekt dieser Krebsmedikamente alleine oft nur gering. Um sie wirksamer zu machen, werden zusätzlich Medikamente verwendet, die die Entgiftung der Zelle hemmen. Sie unterdrücken die Synthese von Glutathion, einer Aminosäure, die von allen Zellen als Schutz gegen Schadstoffe gebraucht wird. Auch Krebszellen benützen Glutathion um der Zerstörung zu entgehen. Sie nehmen aus dem Organismus Glutamat auf und wandeln es, in das für sie wichtige Glutathion um. Durch das Medikament wird Glutathion aber im ganzen Organismus gehemmt - steht also auch gesunden Zellen nicht mehr ausreichend zur Verfügung.
L-Theanin wirkt hier nach einem besonders ausgeklügelten System.

Da die chemische Struktur von L-Theanin der von Glutamat sehr ähnlich ist, nimmt die Krebszelle irrtümlicher Weise L-Theanin auf, um daraus Glutathion zu bilden, das gelingt ihr aber nicht. Somit ist der Ausscheidungsvorgang der Krebszelle gestört und das Medikament zur Vernichtung der entarteten Zellen kann wesentlich höhere Wirksamkeit erzielen.
Zudem schützt L-Theanin gesunde Zellen vor freien Radikalen und auch vor negativen Auswirkungen der Krebsmedikamente.

Zwar gibt es hierzu noch keine Tests am Menschen, doch die bis jetzt vorliegenden Forschungsergebnisse sind viel versprechend.

Durch die Ähnlichkeit zu Glutamin, kann L-Theanin auch an denselben Rezeptoren wie dieses andocken und das Gehirn vor, durch zu hohen Glutaminspiegel begünstigten, neurodegenerativen Erkrankungen, schützen.

In Japan wurde 2001 eine Studie an Frauen, die unter Beschwerden des prämenstruellen Syndroms leiden, durchgeführt und fast alle gaben an, dass sich sowohl Ihre physischen als auch psychischen Symptome wesentlich gebessert haben. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass L-Theanin die Prolaktinsekretion vermindert und somit hohe Prolaktinwerte, welche bei hormonellen Störungen oft die Ursache sind, gesenkt werden.