Trifolium pratense

WL_Rotklee Blüten Wiese © Pixabay (KaiserSakhi)

Trifolium pratense ist der lateinische Name des Rotklees. Dieser ist unter den heimischen Gewächsen die Pflanze mit dem höchsten Isoflavongehalt. Wie die Sojabohne enthält auch der Rotklee die Isoflavone Genistein und Daidzein.

Rotklee ist Soja hinsichtlich der Isoflavone sogar quantitativ überlegen. Während Soja nur Genistein und Daidzein in signifikanten Konzentrationen enthält, findet man in Rotklee zusätzlich Formononetin und Biochanin A. Diese Isoflavone stellen ihrerseits methylierte Vorstufen von Genistein und Daidzein dar und tragen auch selbst zur Wirkung von Rotklee bei.

Isoflavone aus Sojabohnen und Rotklee, zählen wie die Lignane und die Coumestane zu den Phytoöstrogenen. Isoflavone sind hormonähnliche Pflanzenstoffe, die sowohl östrogene als auch antiöstrogene Wirkungen aufweisen und daher zutreffender als Phyto-SERM (Selektive Östrogen Rezeptor Modulatoren) bezeichnet werden.

Diese Doppelwirkung ist damit zu erklären, dass es im Organismus zwei verschiedene Östrogen-Rezeptoren gibt, an denen die Isoflavone andocken können. Die Rezeptoren sind unterschiedlich in Geweben und Organen verteilt.

Isoflavone binden vermehrt an den Östrogen-Beta-Rezeptoren, die sich vorwiegend in Blutgefäßen, Lunge, Prostata, Blase, Knochen und Thymusdrüse befinden und verstärken und erhalten so die positiven Östrogeneigenschaften. Zugleich schirmen sie die risikovermittelnden Östrogen-Alpha-Rezeptoren, die in Brustgewebe, Gebärmutter, Eierstöcken und Leber dominieren, gegen das körpereigene, wesentlich stärkere Östrogen ab, indem sie die Kontaktstellen blockieren.

Bekannt sind die "Pflanzenhormone" in erster Linie zur Linderung der unangenehmen Begleiterscheinungen des Klimakteriums wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, usw.

Aber auch weniger offensichtlichen Folgen des Östrogenmangels kann damit entgegen gewirkt werden. Sie senken z.B. das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und tragen außerdem zur Erhöhung der Knochendichte bei, indem sie die Calciumeinlagerung in den Knochen (Osteoporose) verbessern. Diese erstaunliche Wirkung ist darauf zurückzuführen, dass Phytohormone die Osteoklasten, welche Knochensubstanz abbauen, hemmen und die Osteoblasten, die für die Neubildung von Knochenmasse zuständig sind, stimulieren.

Zurzeit versucht man, positive Wirkungen der Pflanzenöstrogene gegen hormonabhängige Tumore, nachzuweisen.

In einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie am Wiener AKH zeigte sich eine deutliche Linderung der klimakterischen Beschwerden bei jenen Frauen, die ein Rotkleepräparat erhielten.

Sonstige Namen für diesen Wirkstoff

Rotklee