Wu-Wei-Zi

WL_Schisandra Früchte © Pixabay (allybally4b)

Wu-Wei-Zi (Schisandra, Chinesisches Spaltkölbchen) stammt ursprünglich aus China, ist aber seit langer Zeit ebenfalls in Japan und Russland heimisch. Erfolgreiche Züchtungen gibt es auch schon in anderen Ländern, z.B. in Österreich.

In Russland, Japan und China sind die Früchte der Schisandra als Arzneimittel in der Pharmakopoe monografiert. Im chinesischen Arzneibuch findet man zwei botanische Arten unter dem gemeinsamen Namen Wu-Wei-Zi. Zur Differenzierung werden die Früchte von Schisandra chinensis oft als Bei-Wu-Wei-Zi (nördliche Art) und jene von Schisandra sphenanthera als Nan-Wu-Wei-Zi (südliche Art) bezeichnet. Beide gelten als beliebte tonisierende und adaptogene Heilpflanzen.

Wu-Wei-Zi würde man am ehesten mit „Kraut der fünf Geschmacksrichtungen" übersetzen. Diese Namensableitung beruht auf dem ungewöhnlichen Geschmackserlebnis beim Verzehr der Schisandra-Früchte, die süß, sauer, salzig, bitter und scharf zugleich schmecken. In der chinesischen Medizin bedeutet das, dass ein Lebens- und/oder Heilmittel Einfluss auf alle 5 Elemente (Wandlungsphasen) ausübt und daher besonders ausgleichend wirkt.

In der TCM wird Wu-Wei-Zi häufig als Stärkungsmittel für Herz, Nerven, Nieren und die Sexualorgane verwendet. Die Schisandra regeneriert das Qi! Auch bei depressiven Verstimmungen, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Asthma, Bronchitis, Durchfall, Erkältungen, Husten, Lebererkrankungen, Ängstzuständen und Durchblutungsstörungen von Gehirn, Augen und Ohren sind die Beeren äußerst bewährt.

Als Besonderheit wird Schisandra-Früchten nachgesagt, für einen ebenmäßigen Teint und schöne reine Haut zu sorgen.

Bei entzündlichen Hauterkrankungen und Juckreiz werden sie ebenfalls eingesetzt.

In der westlichen Medizin wurden die Früchte der Schisandra anfänglich nur wegen ihrer leberschützenden und leberstärkenden Eigenschaften anerkannt. Mit der Zeit begann man auch die kräftigenden und ausgleichenden Effekte zu schätzen. Besonders bei Stress und den vielseitigen Belastungen im heutigen Alltag hilft das Adaptogen dem Organismus sich an die jeweilige Situation besser anzupassen.

Seit den von Dr. Andrew Chevallier (Gefäßspezialist, Middlesex Universität) durchgeführten Forschungen an Schisandra, die die Annahme bestätigen, dass das Pflanzenpräparat Ablagerungen an den Gefäßwänden abbauen kann, ist Wu-Wei-Zi zu einem „Geheimtipp" bei Arteriosklerose geworden.

Innerhalb weniger Wochen beginnen die Wirkstoffe der Schisandra-Früchte Gefäßablagerungen abzutragen und folglich die Blutbahnen wieder durchlässiger zu machen. Sinnvolle Einsatzgebiete sind deshalb alle Durchblutungsstörungen, deren Ursache eine im Volksmund als „Arterienverkalkung" bekannte Verengung der Gefäße durch Plaques ist. Z.B. möglich bei Schwindel, Tinnitus, Gedächtnis- und Konzentrationsproblemen, Migräne, kalten Händen und Füßen, Claudicatio intermittens, Ulcus cruris, Diabetes, usw.

Auch in Asien und den USA wird fleißig an Studien zu Schisandra gearbeitet, die immer wieder erstaunliche Erkenntnisse bringen. Nachgewiesen wurden unter anderem die antioxidative Wirkung des Lignans Schisandrin B und die leberschützende Eigenschaft z.B. bei Hepatitis.

Zurzeit hofft man weiters einen Beweis dafür zu finden, dass die antivirale Aktivität der enthaltenen Lignane positive Effekte in der Behandlung von HIV hat.

Schisandra-Früchte enthalten neben besonderen ganz arteigenen Pflanzenstoffen (über 40 verschiedene Lignane wie Schisandrine, Gomasine, Wuweizisu, ....) auch verschiedene Mineralstoffe, Spurenelemente, Fettsäuren und Vitamine. Die Inhaltsstoffe werden in Japan und China teilweise unterschiedlich benannt.

Sonstige Namen für diesen Wirkstoff

Schisandra