Curcumin

WL_Curcuma Wurzel und Pulver © Adobe Stock

Die Gelbwurz u.a. auch Kurkuma (Curcuma longa) genannt, gehört zur Familie der Ingwergewächse. Sie stammt aus Südasien und wird in den Tropen vielfach kultiviert.

Der Wurzelstock ähnelt stark dem des Ingwers. Die Gelbwurz ist intensiv gelb – die geschälte Wurzel wird frisch und getrocknet als Gewürz und Farbstoff verwendet. Sie liebt Wasser und braucht eine Menge davon. Durch die intensive Wasseraufnahme saugt sie eine Fülle von Mineralstoffen und Spurenelementen aus dem Boden. Die Wurzel enthält folgende Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl (fettlösliche Stoffe wie Zingiberen, Curcumen, Zingiberol, Curcumol, alpha- und beta-Turmeron, ar-Turmeron, Borneol und Campher), Stärke, Ferulasäure, Kaffeesäure, Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiß und Resin (flüssiges Naturharz). Insgesamt konnten über 90 verschiedene Inhaltsstoffe nachgewiesen werden. In den Wurzelstöcken der Kurkumapflanze befindet sich auch der sekundäre Pflanzenstoff Curcumin. Curcumin ist der gelbe Farbstoff, der zugleich antioxidativ wirkt. Es wird von der Pflanze zum eigenen Schutz und als Wirksubstanz und Abwehrstoff vor Krankheitserregern, Bakterien und Fressfeinden produziert.

Der getrocknete Wurzelstock ist als Pulver ein hervorragendes Gewürz und auch wichtiger Bestandteil in Curry-Mischungen. Der Geschmack wird als scharf, würzig und bitter beschrieben. Das Aroma entfaltet sich in vollem Umfang erst durch Erhitzen beim Kochen.

In der Ayurveda-Medizin hat die Gelbwurz einen hohen Stellenwert und wird daher auch in dementsprechend großen Mengen in Indien angebaut. Auch erzielt Indien den höchsten Kurkumakonsum (330.000 t/Jahr) und hat eine auffallend niedrige Rate an Alzheimer-Erkrankungen – daher erhofft man sich auch in der Richtung positive Aussichten für die Zukunft.

Sie kommt vorwiegend bei dyspeptischen Beschwerden wie Übelkeit, Völlegefühl, Blähungen, bei verringerter Magensaftsekretion, gestörter Gallenfunktion oder bei unzureichender Fettverdauung zur Anwendung.

Die hohe entzündungshemmende Kraft und gute Verträglichkeit des Curcumins soll deutliche Verbesserungen bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Chron und Colitis ulcerosa bringen, schmerzhafte Entzündungen bei Arthrose und rheumatoider Arthritis mildern und bei Entzündungen von Augen sowie Ohren helfen.

Außerdem schätzt man im Verdauungstrakt die antiseptische, karminative, abführende und appetitanregende Wirkung.

Kurkuma spielt auch im Bereich von Hautproblemen eine wesentliche Rolle wie z.B. bei Juckreiz, Nesselsucht, Ekzemen, Gürtelrose und Allergien.

Auch in der Therapie des Diabetes wird die Gelbwurz gerne eingesetzt.

Es gibt zahlreiche Studien und Veröffentlichungen, die besondere Beachtung der Prostata- und Brustkrebsforschung im Zusammenhang mit Curcumin schenken.
Speziell in Versuchen in der Petrischale mit Krebszellen wirkt es wachstumshemmend und löst den frühzeitigen Zelltod aus. Darüber hinaus kann es die Krebszellen empfänglicher für die Wirkung von Chemotherapie und Bestrahlung machen. Die Wirkweisen kommen durch die chemische Struktur des Stoffes zustande. Die zwei phenolischen Ringe von Curcumin reagieren mit zahlreichen Proteinen und Enzymen. So hemmen oder induzieren diese beiden aktiven Gruppen verschiedene Signalwege in Krebszellen und beeinflussen etwa die Bildung von Wachstumsfaktoren und Zytokinen.